„Unsere Unternehmen brauchen Vorbilder, die Dinge ausprobieren.“

Sabine PataDIO holt Frauen in Data Science, Tech-Berufen und Datenthematiken vor den Vorhang. Wir freuen uns besonders, Ihnen heute Sabine Pata, Geschäftsführung & Lehrgangsleitung von Fokus Zukunft vorstellen und Einblicke in ihre Arbeit und Einstellung zur Digitalisierung geben zu dürfen.

Nach ihrem Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien hat Sabine Pata 20 Jahre lang als Studiengangsleiterin, International Office Leiterin und Forschungsprojektleiterin gearbeitet, diese Studiengänge auch entwickelt und bei den Behörden akkreditieren lassen. 2016 erkannte sie ein Problem am Bildungsmarkt und gründete ein Unternehmen, um Spitzensportler*innen ein maximal flexibles Studium während ihrer aktiven Zeit zu ermöglichen. „Das Projekt schlug ein, wir waren rasch die Problemlöser unter den Athlet*innen“, erzählt Pata. Kurz vor dem ersten Lockdown wurde zusammen mit der FH Burgenland der zweite MBA für Digitalisierung akkreditiert.

Es war irgendwie ein ganz starkes Gefühl, dass Digitalisierungskompetenzen künftig eine entscheidende Rolle spielen würden.

Frau Pata, was ist das Besondere an „Fokus Zukunft“?

Wir individualisieren unsere MBA´s soweit, dass Studierende Vorlesungen on demand jederzeit ansehen und die Prüfungstermine individuell festlegen können. Dabei haben wir permanent ein Auge auf die Studienleistungen und coachen bei Schwächen und bei Prokrastination. Der Studierende bekommt ein Service, welches man so an einer traditionellen Hochschule nicht erwarten darf. Wir machen Druck, wo Druck angebracht ist, und wir geben Zeit, wo einfach wirklich grad Probleme da sind und eine Studienunterbrechung oder -verlangsamung notwendig wird. Dabei haben wir den Fortgang des Studiums voll im Blick. Unser hoher Leistungsanspruch und der Wunsch nach echter Förderung des Studierenden paart sich mit empathischer Hilfestellung. Das Ziel ist, die Ziellinie, den MBA-Abschluss, auch tatsächlich zu erreichen. Unsere Abschlussrate beträgt 91%, das ist sehr hoch, bedeutet für uns selbst wirklich viel Betreuungsleistung.

Welche Rolle spielen Digitalisierung und Daten in der heutigen Gesellschaft?

Wissen Sie, das ist nicht etwas, was nur die Jungen beherrschen müssen. Nein, der Chef ist nun ein Enabler, einer der die kollaborativen Tools der Digitalisierung besser beherrschen muss, als sein Team. Er muss neugieriger sein, mehr ausprobieren wollen, als seine Kollegen. Entschuldigen Sie, ich sollte hier gendern, aber das war mir leider nie wichtig. Wer Leistung erbringt, wird ohnedies beachtet. Also ich meine natürlich auch die weiblichen Vorgesetzten und Mitarbeiterinnen. Was uns vorwärtsbringt, ist tatsächlich etwas zu beherrschen, zu verstehen und damit auch zu hinterfragen. Wir können Digitalisierungskompetenzen nicht den Jüngeren delegieren und dabei hoffen, dass sich unsere Unternehmen rasch in eine neue Zeit bewegen. Unsere Unternehmen brauchen Vorbilder, die Dinge ausprobieren. Im Kern müssen Unternehmen ihre technisch möglichen Abkürzungen zu perfekten, kund*innenennutzenbasierten Marktleistungen anwenden und täglich innovieren. Das Lernen neuer Kompetenzen sollte als lustvolles Lernen und auf Basis gesunder Neugierde vorgelebt werden. Es darf auch mal ein Projekt scheitern, weil etwas nicht effizienter wurde oder keinen Umsatz brachte. Aber wer nicht herumprobiert, kann wohl auch nicht Großartiges voranbringen. Hemmungen darf man weder vor einer Datenanalysekompetenz noch vor Digitalisierungskompetenzen generell haben. Einfach machen, ausprobieren.

Sie haben das Digitalisierungskompetenzzentrum initiiert – würden Sie kurz die Hintergründe erklären und warum es wichtig ist, dass es ein solches Kompetenzzentrum gibt?

Der ÖGV ist Österreichs älteste Unternehmer*innen-Interessensvertretung und ist in der Lage, Lust am Lernen neuer Kompetenzen zu vermitteln, im Fall des Digitalisierungskompetenzcenters sind es eben alle wirklich relevanten Kompetenzen rund um die Unternehmensführung, Marketing und den Vertrieb. Unternehmern soll Freude an der Weiterbildung vermittelt werden.

„Es braucht gar nicht so viel Technik! Es braucht nur Köpfchen“ – was bedeutet diese Aussage für Sie?

Für mich ist es schon eine tolle Erfahrung, wenn ich mit geringen Digitalisierungsinvestitionen ganze Geschäftsbereiche oder Wertschöpfungsprozesse digitalisieren kann. Wenn man den tatsächlichen Mehrwert in Geldeinheiten vor Augen hat, stellt sich gar nicht mehr die Frage, ob nicht da oder dort etwas mittels intelligenter Technologie zu verbessern wäre, sondern wie lange man zuwarten möchte und dadurch Geld verschwendet. Am Ende des Tages kann man mit wenigen, einfachen Technologien wirklich besser Entscheidungen absichern, Umsatz generieren oder Teams virtuell effektiv führen. Wer nicht lernt und ausprobiert, lässt Einsparungspotenziale aus und missachtet Möglichkeiten, Risiken zu minimieren.

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