Am 11. April 2023 fand die dritte Roadshow der DIO in Graz statt, die erneut eine hervorragende Gelegenheit für Stakeholder:innen war, um sich zu vernetzen und als Early Movers konkrete Business Value durch die Implementierung von Use Cases zu generieren. Zahlreiche Teilnehmer:innen fanden sich ein, um ihre Erfahrungen auszutauschen und von führenden Akteur:innen der Branche zu lernen.
Heinz Mayer, Geschäftsführer bei Joanneum Research, begrüßte die Teilnehmer:innen mit den Worten: „Energie ist ein wesentliches Thema und wir sind über die heutigen Vorträge sehr erfreut. Nicht nur als Provider, sondern zum Nutzen der weiteren Entwicklung spielen Daten eine sehr wichtige Rolle“.
Was ist das Business Value Potential von DataSpaces?
DIO-Präsident Günther Tschabuschnig berichtete, dass die Gründung der DIO darauf zurückzuführen ist, dass Österreichs Datenwirtschaft gefördert werden muss, um den Umgang mit der enormen Menge an generierten Daten zu optimieren. Schätzungen zufolge werden im Jahr 2025 täglich etwa 463 Exabytes pro Tag an Daten erzeugt. Zur Bewältigung dieser Herausforderung sind sowohl organisatorische und technische Mechanismen als auch rechtliche Rahmenbedingungen erforderlich. Derzeit beläuft sich der Wert der Datenwirtschaft in Österreich auf 34 Milliarden Euro, davon werden nur sechs Prozent unserer Daten genutzt.
Wie funktionieren DataSpaces?
Christoph Heichinger, der bei der ACP die moderne Data Analytics Plattform der Energie Steiermark unterstützt, machte darauf aufmerksam, dass Daten zugänglich, sauber und überlebensfähig sein müssen. Externe Daten können beispielsweise Wetterdaten, volkswirtschaftliche Daten, Umrechnungskurse, Marktdaten und Verkehrsinformationen umfassen.
Doch wer organisiert diese Daten und DataSpaces? Hier greift die Gesetzgebung, insbesondere der Digital Market Act und der Artificial Intelligence Act. Die EU legt großen Wert auf die Regeln für die Datenökonomie und -verwendung.
Peter Koen von Microsoft beschreibt in seinem Vortrag die Funktion und Zukunft von DataSpaces. Ein DataSpace ermöglicht den sicheren Datenaustausch durch Attribute und Trust-Modelle. Dabei ist wichtig ein Trust-Modell und eine gesetzliche Legitimität zu schaffen, um einen reibungslosen Datenaustausch zu gewährleisten. In einem DataSpace bleiben die Daten dort, wo sie gespeichert sind, während die Verbindungen und Datenübertragungen immer peer-to-peer erfolgen. DataSpaces sind ein Beispiel für eine föderierte Multi-Cloud-Umgebung, die Autonomie fördert und resilient ist. Die Architektur und Technologie von DataSpaces ermöglichen zwar eine gewisse Zentralisierung, allerdings bedeutet dies, dass die Souveränität automatisch abgegeben wird. Peter Koen unterstrich die Bedeutung von DataSpaces im Kontext eines sicheren und vertrauensvollen Datenaustausches und der Wichtigkeit, eine dezentrale und resilientere Architektur zu fördern. DataSpaces werden in wenigen Jahren gängige Praxis werden und wir müssen in Zukunft mit Milliarden von DataSpaces rechnen.
Die richtigen Daten – am richtigen Ort – in der richtigen Qualität
Manfred Traumüller von HPE wies auf die entscheidende Rolle von Daten für Unternehmen hin und sprach darüber, wie führende Organisationen sich verstärkt damit auseinandersetzen sollen, um Business Values zu generieren. Der erste Schritt für Unternehmen ist die eigenen Daten zu analysieren. Mit einem kostenlosen Self-Assessment-Test von HPE können Unternehmen ihre eigene Data Maturity analysieren. Der Self-Assessment-Test beinhaltet 12 Fragen und liefert Ergebnisse über sechs definierte Dimensionen. Das derzeitige Ergebnis der Befragung zeigt, dass das durchschnittliche Maturity Level für Daten in Österreich lediglich bei 2,6 (von Stufen 1-5) liegt.
Andreas Krimbacher und Natascha Totzler von nexyo sprachen über die Bedeutung von Transparenz und Vertrauen im Umgang mit Daten. Sie sehen die Notwendigkeit, die richtigen Daten am richtigen Ort verfügbar zu machen und den Austausch von Daten durch Verträge und rechtliche Bedingungen zu regeln. Obwohl ein vollständiger Schutz gegen Missbrauch nicht möglich ist, kann der Impact minimiert werden, indem nur notwendige Daten unter bestimmten Bedingungen geteilt werden. Der organisatorische Rahmen für DataSpaces besteht oft aus Konsortien oder Vereinen, die Verträge und gesetzliche Bedingungen festlegen.
Am Ende der Roadshow wurde ein Demo Playground präsentiert, der veranschaulichte, wie ein DataSpace aufgebaut werden kann.
Unser herzlicher Dank geht an alle Teilnehmer:innen und Expert:innen, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass unsere Roadshow in Graz ein voller Erfolg war!
Hier finden Sie die Unterlagen der einzelnen Vortragenden:
„Was nützt mir Data Maturity Assessment?“ – Manfred Traumüller, Hewlett Packard Enterprise
„Wie komme ich in einen DataSpace?“, Christoph Heichinger, ACP Cubido
„So gelingt datenbasierte Kollaboration!“ Manuela Tilzer, Chief Data Officer, Energie Steiermark AG