Vertrauen in digitale Objekte: KI und die Zukunft der Digital Humanities

Wie sich Künstliche Intelligenz auf die Authentizität digitaler Kulturerbe-Objekte auswirkt

Digitale Objekte sind aus der geisteswissenschaftlichen Forschung nicht mehr wegzudenken. Doch in einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz (KI) täuschend echte, aber vollkommen fiktive Inhalte erzeugen kann, stellt sich die Frage: Wie können Forschende sicher sein, dass digitale Repräsentationen historischer Kulturgüter authentisch sind? Dabei geht es nicht nur um digitale Kulturgüter, sondern der häufigste Fall: Digitalisate aus Archiven (kurzum eine digitalisierte Urkunde oder Dokumente) die man per KI faken kann.

Wissenschaftliche Perspektive auf digitale Vertrauenswürdigkeit

In ihrer aktuellen Publikation „Vertrauen in die Wirklichkeit: AI, Trust und Reliability in den Digital Humanities“ untersuchen Susanne Kurz und Øyvind Eide von der Universität zu Köln genau diese Problematik. Sie zeigen auf, dass Deepfake-Technologien und generative KI zunehmend realistisch wirkende digitale Objekte erstellen, die in wissenschaftlichen Kontexten fälschlicherweise als authentische Quellen gelten könnten.

Technologische Lösungsansätze für mehr Sicherheit

Kurz und Eide argumentieren, dass herkömmliche Verifikationsmechanismen wie Metadaten oder Provenienz-Dokumentationen nicht mehr ausreichen. Sie plädieren für den Einsatz neuer digitaler Sicherheitslösungen wie Blockchain-Technologie, elektronische Signaturen und zertifizierte Siegel, um Forschenden eine zuverlässige Unterscheidung zwischen echten und künstlich generierten digitalen Objekten zu ermöglichen.

Sie plädieren für den C2PA Standard eine kryptografisch Signatur das Metadaten (Ersteller, Zeitstempel, verwendete Software), Bearbeitungsschritte (Welche Änderungen wurden vorgenommen?), Digitale Signaturen (Bestätigen die Echtheit der Informationen) und Hash-Werte (Referenzieren eindeutig den Medieninhalt keine zweite Datei mit der gleichen Hashsumme) untrennbar mit der Datei verknüpft und damit ganz klar die Provenienz des digitalen Objekts auswiesen.

Relevanz für Unternehmen und Forschungseinrichtungen

Diese Erkenntnisse sind insbesondere für Institutionen relevant, die sich mit digitalem Kulturerbe, Archiven und der wissenschaftlichen Nutzung digitaler Objekte beschäftigen. Die fortschreitende Entwicklung von KI-Technologien erfordert eine kontinuierliche Anpassung der Sicherheitsstandards, um die Integrität von Forschungsergebnissen zu gewährleisten.

Mehr erfahren

Die vollständige Publikation finden Sie auf Zenodo. Autor:innen: Susanne Kurz (ORCID: 0000-0002-2824-1485, E-Mail: susanne.kurz@uni-koeln.de) und Øyvind Eide (ORCID: 0000-0002-7766-6287, E-Mail: oeide@uni-koeln.de).

Beitragsbild: © Canva Pro: metamorworks/Getty Images Pro

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